Vereisungsschutz
Die in der Abluft enthaltene Feuchtigkeit kann in Lüftungsgeräten mit hohen Wärmerückgewinnungsgraden bei kalten Außentemperaturen auskondensieren und am Wärmetauscher des Gerätes vereisen und somit das Abführen der Abluft letztendlich verhindern.
Dies kann auf einfache Weise durch automatisches reduzieren der Drehzahl des Ventilators, der die Außenluft ansaugt und ins Gebäude fördert, geschehen. Diese Reduzierung der Zuluft kann sich allerdings problematisch im Zusammenhang mit Feuerstätten im Gebäude auswirken (Unterdruckproblematik – siehe Kapitel „Feuerstätten“ unter „Wohnraumlüftung“).
Eine andere Möglichkeit Vereisung zu verhindern besteht darin, die angesaugte Außenluft mit Hilfe eines Elektroheizregisters anzuwärmen. Alternativ kann dafür ein Solekreislauf vorgesehen werden, der die Erdwärme dafür nutzt (siehe Kapitel „Sole-Erdwärmetauscher“ unter „Wohnraumlüftung“).
Gerätebypass
Wohnraumlüftungsgeräte können mit einem Bypass ausgestattet werden. Der Bypass verhindert das Aufheizen der angesaugten Außenluft durch die Abwärme der verbrauchten Fortluft.
Das kann sich in kühlen Sommernächten vorteilhaft auf das Raumklima auswirken. Der Bypass wird in der Regel automatisch temperaturabhängig gesteuert. Empfehlenswert ist der Bypass in Verbindung mit einem Sole-Erdwärmetauscher (siehe Kapitel „Sole-Erdwärmetauscher“).
Nachheizung für zugfreies Lüften
Bei Lüftungsgeräte mit geringeren Wärmerückgewinnungsgraden kann die Luft ggf. zu kühl in den Raum geblasen werden. Dies kann in Schlafzimmern ein angenehmer Effekt sein, ist aber in Wohnräumen eher unerwünscht.
In diesem Fall kann die Zuluft, bevor sie in den Raum gefördert wird über ein Elektro-Heizregister oder ein Pumpen-Warmwasser-Heizregister, das wie ein Radiator an das Heizsystem angeschlossen wird, nachtemperiert werden.
Feinfilterung
In der Regel sind Wohnraumlüftungsgeräte mit Standardfiltern der Klasse G4 oder M5 ausgestattet. Bei Bedarf (Allergien usw.) können Feinfilter eingesetzt werden.
Feinere Filter wirken sich jedoch Nachteilig auf den Stromverbrauch der Lüftungsgeräte aus, da sie einen höheren Druckverlust erzeugen, als die Standardfilter. Empfehlenswert ist deshalb der Einsatz eines Elektro-Luftfilters, der einen sehr geringen Druckverlust erzeugt bei einem Stromverbrauch von bis zu 2 Watt.
Geruchsfilterung
Wird geruchsbelastete Luft (z. B. durch Holzbefeuerung in der Nachbarschaft) angesaugt, kann eine Aktivkohlefilterbox, die Geruchspartikel aus der Luft bindet, eingesetzt werden.
Unsere Aktivkohlefilterbox AKB300 enthält eine austauschbare Aktivkohlefilterpatrone.
Klimatisierung
Eine Klimatisierung des Gebäudes über Wohnraulüftungsanlagen ist insofern problematisch, dass aufgrund der Aufgabenstellung einer Wohraumlüftung nicht genügend Luftleistung für eine effektive Raumkühlung zur Verfügung steht.
Zwar werden auf dem Markt ensprechende Kühlmodule für zentrale Wohnraumlüftunganlagen angeboten, jedoch ist die Leistungsübertragung eingeschränkt und die Kosten liegen im oberen Preissegment.
Hier emfpehlen wir, vor allem Schlafräume mit Split-Klimageräten auszustatten.
Der gemeinsame Betrieb einer Wohnraumlüftungsanlage und Klimageräten ist vorteilhaft, denn der Wärmetauscher im Lüftungsgerät wirkt während des Betriebs der Klimageräte ebenso und entzieht der dem Gebäude zugeführten Außenluft die Wärme, bevor sie ins Gebäude gelangt.